Zum Tode von Geoffrey...

Ärztepfusch hat Dein Leben zerstört
Wir haben gekämpft um Dich glücklich zu machen
Dein Lachen und Deine schönen großen braunen Augen
waren unser Lohn.

Geoffrey Bernard

28.06.1998* - 21.12.2006†

Du warst schnell wie der Blitz
und so schnell hast Du uns verlassen.
Ein Drama war Deine Geburt
Ein Drama ist auch Dein Tod.
In tiefer und unendlicher Trauer
um unseren besten Freund
Deine Eltern

Claire und Manfred


Die Trauerfeier fand am Donnerstag, den 28.12.2006, 14.00 Uhr in der Aussegnungshalle in Seefelden statt.

Geoffreys Vater durfte am 28. Juni 1998 mit seinen eigenen Händen die Nabelschnur seines Sohnes durchdrennen.
Mit diesen Händen wurde die Urne am 9. Januar 2007 in aller Stille beigesetzt.


Trauerrede
Genau heute vor acht Jahren und sechs Monaten, am 28.06.1998 wurde Geoffrey im Krankenhaus Überlingen geboren.

Er kam an einem Sonntag zur Welt. Er war ein Sonntagskind.
Man sagt, Sonntagskinder sind glückliche Kinder

"Aber Glück hast Du nicht gehabt
an diesem Sonntag"

Die Verantwortlichen bei Deiner Geburt haben so ziemlich alles falsch gemacht.

Trotz schwacher Herztöne wurde in immer höher Dosis Wehenbeschleuniger anstatt Wehenhemmer verabreicht. Zwingend notwenige Blutgasanalysen zur Kontrolle der Sauerstoffversorgung wurden völlig vergessen und als alles zu spät war, versuchte man Dich zuerst mit einer kaputten Saugglocke zu holen. Später mussten wir noch erfahren, dass der Wehenschreiber über die letzten zwei Geburtsstunden defekt gewesen sein soll.

Um 12Uhr und 3 Minuten kam Geoffrey schneeweiß, die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt, tot zur Welt. Es folgte eine rudimentäre Reanimation und die viel zu späte Notfallverlegung nach Friedrichshafen.

Erst nach zwei Wochen konnte er zum ersten mal in seinem Leben schreien.

Zu diesem Zeitpunkt wurde uns immer noch Hoffnung gemacht, dass wir ein ganz gesundes Kind bekommen würden. Seine Mama hat in dieser Zeit angefangen Geoffrey vorzusingen.

1. LIED "La poule aux oeufs d'or" Interpret: Carmen Campagne CD: Rêves multicolores

Die Ärzte in Friedrichshafen haben uns künstlicher Mageneingang und Beruhigungsmittel empfohlen. "Dann haben Sie es etwas leichter mit ihm!" Und wir sollten ihn doch möglichst schnell weg geben bevor die Liebe kommt und ein neues Kind zeugen.

Danke für den guten Rat. Aber die Liebe zu Dir war schon da. Die war immer da.

Am 15. August 1998, fast sieben Wochen nach seiner Geburt, nahmen wir Geoffrey zum ersten mal nach Hause. Er musste damals mit einer Nasensonde ernährt werden.

Geoffrey hat die erste Zeit als er zu Hause war nur geschrien, den Rücken durchgebogen und die Ärmchen nach oben gerissen. Die Augen waren so nach hinten verdreht, dass man fast nur das Weiße sah. Er hat maximal eine halbe Stunde am Stück geschlafen. Es war das Grausamste was wir je erlebt haben. Es hat uns fast das Herz zerrissen

In den Arztbriefen können wir lesen:

- Durchgangssyndrom
- Irritabilitässyndrom
- Hyperexzitabilitätssyndrom
- Neugeborenen-Krämpfe
- Essstörung
- Saugstörung
- Schluckstörung
- Schlafstörung
- Mikrocephalie
- Psychomotorische Retardierung
- Mehrfach schwer Behindert

Diese ganzen Diagnosen machten uns Angst. Furchtbare Angst. Wir begannen für und um Dich zu kämpfen. Kämpfe gegen die Prognosen, Kämpfe gegen den Ärztepfusch, Kämpfe gegen die Haftpflichtversicherung.

Wir erinnern uns, als wenn es gestern gewesen wäre,
Weihnachten 1998 wurde dann die Magensonde für immer entfernt. Es war bis zu Deinem Tod ein Kampf ums Essen. Und nur Deine Mama hat es mit viel Kraft und Geduld geschafft Dich täglich mit Breinahrung satt zu füttern.

Mit Gesang, Musik und viel Humor hat Geoffrey langsam vertrauen gefasst und den Weg zu unserer Welt gefunden.

2. LIED "In der Weihnachtsbäckerei" Interpret: Rolf Zuckowski

Weder von Friedrichshafen noch vom damaligen Kinderarzt wurden wir über notwendige Krankengymnastik, Pflegestufe und Pflegedienst informiert. Alles mussten wir uns selbst erarbeiten. Erst kurz vor Weihnachten 1998 hatten wir das erste Mal professionelle Hilfe zu Hause.

Von einem der an der Geburt beteiligten Ärzte mussten wir, nachdem wir telefonisch um Hilfe gebeten hatten, anhören: "Wenn ihnen ein Kind ins Auto läuft und sie sind nicht schuldig, dann kümmern sie sich doch auch nicht darum!" Ironischer und hartherziger kann ein Arzt wohl nicht sein.

Die Mutter eines, ebenfalls durch einen Behandlungsfehler schwerst geschädigten Mädchens hat uns spontan besucht und uns von einem Professor in der Ukraine erzählt. "Wenn euch jemand helfen kann, dann nur Professor Kozijavkin."

Im Oktober 1999 sind wir dann zum ersten mal, mit über 120 kg Fluggepäck, zu der Rehaklinik von Professor Kozijavkin gereist. Bis zu dieser Reha ist Geoffrey bei jedem Geräusch zusammen gezuckt - 30, 40 mal am Tag. In einem Arztbrief konnten wir diese neue Diagnose lesen: Allgemeine Myoklonie
Eine medikamenteöse Behandlung war bereits angedacht.

Nach dem dritten Behandlungstag bei Professor Kozijavkin waren diese Zuckungen verschwunden und kamen nie mehr wieder.
Seitdem war Geoffrey 14 mal in der Ukraine.
Und jedes Mal kam eine kleine, auch für Außenstehende deutlich sichtbare, Verbesserung hinzu.

Dein Leben lang hast Du einen Therapiemarathon absolviert. Regelmäßig musstest Du jede Woche zweimal zur Krankengymnastik, einmal zur Ergotherapie, einmal zur Osteopathie, einmal zur Massage und einmal zum schwimmen gefahren werden. Täglich wurde zuhause über viele Stunden geturnt. Zweimal hatten wir die Möglichkeit eine Delphintherapie mit Dir zu besuchen.

Trotz aller Prognosen von sogenannten "Spezialisten" haben wir uns nie von unserem Ziel abbringen lassen, Dir, Geoffrey, ein möglichst schönes, glückliches und gesundes Leben zu ermöglichen. Wir haben immer fest daran geglaubt, dass Du eines Tages laufen und sprechen kannst. Nach unserem letzten Aufenthalt in der Ukraine sahen wir uns in unserem Ziel bestätigt.

3. LIED "Es tanzt ein Bibabuzemann"

Vor zwei Jahren durftest Du zum ersten mal nach Oberuhldingen in einen Kindergarten mit gesunden Kindern. Um Dich nicht zu überfordern waren diese Besuche auf einen Nachmittag pro Woche beschränkt. Das Ziel war unter anderem, dass Du dich langsam von Deiner Mama, die Dich Tag und Nacht betreut, lösen kannst.

Seit fast zwei Jahren bauten wir unser Haus behindertengerecht für Geoffrey um. Zuerst kam ein großer Therapieraum, dann endlich ein Aufzug und ein Therapiebad. Kurz bevor alles zu Weihnachten fertig wurde hat Geoffrey uns verlassen.

Wir wissen nicht genau was passiert ist, als wir ihn am Donnerstag morgen leblos in seinem Bett vorgefunden haben. Sicher ist aber, dass die Hirnschädigungen, die ihm bei seiner Geburt zugefügt wurden, sein Verhängnis waren.

Alles was man Geoffrey angetan hat - sein viel zu früher Tod
das ist eine Schande für den Berufstand des Arztes.

Er wurde noch einmal reanimiert und nach Ravensburg geflogen.
Anfangs hat man noch versucht uns zu beschwichtigen. Aber Eltern die so eine dramatische Geburt wie bei Geoffrey gesehen haben, denen kann man nichts mehr vor machen. Um 14 Uhr 32 Minuten durfte er dann in den Armen seiner Mama von uns gehen.

Sein Lachen und seine wunderschönen braunen Augen haben uns für alle Mühen entlohnt.
Jeder der ihn kannte kann bestätigen daß er, was man bei Kindern sonst in dieser Art nicht findet, ein sehr spirituelles Wesen hatte. Diesem Charme konnte sich niemand entziehen und es wird allen immer in Erinnerung bleiben.

4. LIED "Jedes Kind braucht ein Engel" Interpret: Ölberg Kinderchen Sonderdruck erhalten von Annely Vogel † - Kozijavkin Föderverein


Wir danken

dem Roten Kreuz - Margit, Ulrike, Beate und Inge die in den letzten Jahren Geoffrey so liebevoll betreut haben.
Wir danken den Physio- und Egotherapeuten, Frau Albert, Frau Stein, Karin, Gabriele und all den anderen
Dem Osteophaten Claus Hasemann
Dem Masseur Ulrich
Der Frühförderstelle Markdorf - Hildegard
Marina für die erste Gymnastik im Wasser
Wir danken Dr. Wild in Stockach. Er hat uns als erster Kinderarzt positiv unterstützt.
Wir danken Frau Dr. Wörle. Sie war als Einzige bereit von sich aus einen Schritt weiter zu gehen und hat Geoffrey auch einmal zuhause besucht.
Wir danken Frau Dr. Andrea Bevot von der Kinderklinik/Neurologische Entwicklung in Tübingen. Sie hat Geoffrey schon in seinem ersten Lebensjahr kennen gelernt. Sie hat uns das Gefühl gegeben in ihr nicht nur eine gute Ärztin sondern auch eine liebe Freundin zu haben der man vertrauen kann.
Wir danken dem Kindergarten Regenbogen für die liebe Aufnahme
Lieben Dank unserer Cousine Sigrid, an unseren Freund Billy. Sie haben uns von Anfang an bis heute immer unterstützt.
Unser allergrößter Dank gilt Professor Kozijavkin und seinem Team. Ohne sie wären wir nie soweit gekommen. Immer haben sie uns gesagt: "50 Prozent unserer Therapie ist Motivation. Wir wollen sie motivieren."

Danke an alle.

In über einem dutzend Fernsehbeiträge haben wir auf unser Problem, auf das Problem der Medizingeschädigten hingewiesen. Viele Zeitungen und Zeitschriften haben über uns berichtet

aber Hilfe haben wir trotzdem nicht erhalten.


Wir klagen an

das Krankenhaus Überlingen, die Gynäkologen und die Hebamme die für die Geburt von Geoffrey zuständig waren und so grob fahrlässig gehandelt haben.
Oberbürgermeister und Verwaltungsdirektor nebst Stadtrat. Trotz unseres Offenen Briefes im Februar 2001 und unserem Schreiben "Zum 5. Geburtstag von Geoffrey - Es sind noch viele Fragen offen" bekamen wir von ihnen keine Hilfe und ehrliche Auskunft. Bei einem persönlichen Gespräch hat der OB seiner eigenen Angst vor diesem Krankenhaus Ausdruck verliehen mit der Frage, wohin er denn seine schwangere Tochter zu Entbindung schicken soll.


Wir klagen an
Einen Kinderarzt der, trotz dass er mehr wusste, feige seinen Mund gehalten hat. Uns im Gegenteil boykottiert hat wo es nur ging. Trotz Kostenzusage der Krankenkasse und der Kassenärztlichen Verrechnungsstelle hat er sich auf sein Budget berufen und Hausbesuche verweigert. Begründung:
"Wer in die Ukraine fliegen kann, der kann auch zwei Kilometer zur Ergotherapie fahren."

Wir klagen an
Einen Pflegedienst der sich selbst schriftlich des Abrechnungsbetrugs beschuldigt hat. Der uns hat sitzen lassen und uns Unterstützung in der Nacht und an Wochenenden verweigert hat. Später wurde uns frech erklärt, wir hätten ja nie einen schriftlichen Antrag gestellt.

Wir klagen an
Eine Justiz die keine Gerechtigkeit will

Wir klagen an
Ärzte die das Verbrechen an unserem Kind mit Kollegenschutzgutachten gedeckt haben

Wir klagen an
Eine Politik der Behinderte und Kranke völlig egal sind

In unseren vielen tausend Schreiben, zum Beispiel Weihnachten 2001 "Deutschland ein Wintermärchen oder Stille Nacht heilige Nacht, bei Ärztepfusch niemand wacht" haben wir auf die Missstände und auf unsere verzweifelte Lage hingewiesen. Hilfe haben wir nie erhalten. Betroffen fühlen sich alle. Helfen will keiner. "...Sie haben das wohl auch nicht erwartet." so Ulrich Müller, CDU, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg im März 2001 in einem persönlichen Schreiben an uns.

Der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, ließ uns über sein Sozialministerium ausrichten, dass das Sozialministerium als für die Krankenhausplanung zuständige Behörde erhebliche Anstrengungen unternimmt, um der Bevölkerung leistungsfähige geburtshilfliche Abteilungen und Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen. In der Vergangenheit haben wir daher für die Versorgung sogenannter Risikogeburten Perinatalzentren und perinatologische Schwerpunkte an ausgewählten Kliniken eingerichtet und kleine und weniger leistungsfähige Geburtshilfen aus dem Krankenhausplan herausgenommen.

Wenn dem so ist, warum hat man uns dann ins offene Messer laufen lassen? Warum wurden wir nicht darüber informiert, dass das Krankenhaus Überlingen keine ausreichende Versorgung bei Risikogeburten bietet?

Warum wird nicht einmal eine rechtzeitige Überweisung in eine Fachklinik angeordnet?

Doch nur wegen dem Geld.
Patient gleich Kundschaft -
Kundschaft weg gleich Geld weg.

Um so tiefer wir in den letzten Jahren gegraben haben um so tiefer wurde der Sumpf den wir gefunden haben.

Wir klagen an
Eine Gesundheitspolitik bei der es nur ums Geld geht. Das höchste Gut des Menschen Gesundheit und sein Leben aber überhaupt nicht interessiert.



Geoffrey war und ist unser bester Freund den wir je hatten.

Wir sind mit Geoffrey durch die schlimmsten Höllenqualen gegangen die sich ein Mensch überhaupt vorstellen kann aber wir haben auch ein Glück gespürt das mit Worten nicht zu fassen ist.

Geoffrey, wir sind Dir sehr, sehr dankbar, dass wir Dich kennen lernen und diese, viel zu kurze Zeit mit Dir verbringen durften.

Unser einziger Trost ist es,
Dass Dir jetzt niemand mehr weh tun kann.

...aber zu was für einen Preis?


5. LIED "Canon israeélien" Interpret: Carmen Campagne CD: Rêves multicolores


Deutschland ein Wintermärchen oder Stille Nacht heilige Nacht... bei Ärztepfusch niemand wacht

Zum 5. Geburtstag von Geoffrey - Es sind noch viele Fragen offen



Seit 8. Mai 2001 [Besucherzähler] Besucher

ZDF.reporter - "Durchhalten bis zur Selbstaufgabe"
Für alle die die Sendung noch einmal sehen möchten bzw. verpasst haben - das ZDF hat den Film-Beitrag ins Internet gestellt... >>>

ZDF.Mona Lisa - "Ärztefehler - und dann?"
Was Medizingeschädigte erleiden... >>>
English - MEDICAL MALPRACTICE France - Erreur Médicale Turkey - DOKTOR HATASI Hungarian - Orvosi hibák polish italiano


Wann ist der Mensch ein Mensch ...>>>


Vorwort:
Medizingeschädigte haben häufig das Gefühl an einer unheilbaren und schwer ansteckenden Krankheit zu leiden. Sie werden nicht oder/und falsch Verstanden und fühlen sich allein gelassen. Die Menschen wenden sich von Ihnen ab. Schicksal, schicksalhafter Verlauf im "besten Fall" noch Kunstfehler sind die immer wieder gehörten Worte.


zu uns:
Es ist kein freudiges Ereignis (das sollte die Geburt eines Kindes eigentlich sein), warum wir diese Internet-Präsenz gewählt haben. Die Geschehnisse während und nach der Geburt unseres Wunsch Kindes haben unser Leben auf grausame Art und Weise verändert. Grausam und unerträglich ist auch der Gedanke, dass dies nur geschehen konnte, weil wir an einem Sonntag ins Krankenhaus mussten. An einem Sonntag wo man lieber beim "Kaffeeklatsch" sitzt anstatt seiner bezahlten Arbeit nachzugehen. Das nennt man dann Schicksal! Wir haben zu viele "Schicksale" gesehen, als das wir noch bereit sein könnten dazu zu schweigen.


Kurze Zusammenfassung:
Zwei lange Stunden vor der Geburt konnte der diensthabende Arzt anhand immer stärker abfallender Herztöne sehen, dass mit dem Kind etwas nicht in Ordnung ist. Anstatt der Ursache auf den Grund zu gehen wurde, ohne zu fragen oder gar zu erklären, ein Wehentropf angehängt. Je schlechter es dem Kind ging, um so höher wurde der Wehentropf gestellt. Trotz hoch pathologischer CTG Aufzeichnungen wurde der kindliche Zustand nicht intensiv ärztlich überwacht. Notwendige Untersuchungen ob das Gehirn des Kindes ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird wurden einfach "vergessen".

Fünf Wochen vor der Geburt unseres Sohnes waren wir auf Empfehlung bei einem Gynäkologen der uns zugesagt hatte, die Geburt durchzuführen. Dieser kam am Ende noch dazu und hat versucht ihn mit einer defekten Saugglocke zu holen.

Schließlich kam unser Kind schneeweiß und stranguliert durch seine eigene, drei mal um den Hals gewickelte Nabelschnur, zur Welt. Herztöne gab es nicht mehr!

Er ist seit seiner Geburt ein schwerer Pflegefall und muss rund um die Uhr (24 Std.!) betreut werden. Nach 8 Jahren kann er sich nicht selbständig drehen, nicht krabbeln, greifen, sitzen, laufen, sprechen, nicht länger als 2 Stunden am Stück schlafen und muss mit Breinahrung mühsam gefüttert werden. Pflegestufe 3plus!

Uns wurde ein Beruhigungsmittel und künstlicher Mageneingang empfohlen und das wir ihn bald möglichst in ein Heim geben sollen. "Sie müssen sich bei Zeiten von ihm abnabeln!" Allen tut es natürlich furchtbar leid. "Das ist halt Schicksal. Da kann man auch nichts machen," aber "Sie haben Glück gehabt, er könnte tot sein." So unser "Wunscharzt" nach der Geburt. Trotz vieler Schreiben z.B. Offener Brief vom Februar 2001 ist es bis heute nicht gelungen eine ausreichende therapeutische Versorgung für das Kind und Entlastung für die Eltern zu bekommen. Betroffen fühlen sich alle, helfen will keiner! " .... Sie haben das wohl auch nicht erwartet." Schriftliche Antwort von einem Minister aus Baden-Württemberg.

Mehr Informationen/ausführlicher Bericht zum Geburtshergang lesen ....weiter


Nachwort:
In den letzten Jahren haben wir mit vielen hundert Menschen (Opfer, Mediziner, Hebammen, Krankenschwersten, Verantwortliche, nicht Verantwortliche, Untergebene, usw.) gesprochen. Es ist immer wieder das Selbe. Die oft gehörte und immer wieder vorgebrachte "Entschuldigung" die Ärzte sind überlastet und müssen zu viel Arbeiten ist in den meisten Fällen nicht der Grund. Uns persönlich ist nur ein Fall bekannt wo durch Überlastung ein folgenschwerer Fehler verursacht wurde.

Als hauptursächlich für medizinische Behandlungsfehler muß die mangelnde Kommunikation, ein unglaubliches Hierarchie denken und Verhalten im Medizinbetrieb, kombiniert mit Inkompetenz, Arroganz und Gleichgültigkeit gegenüber dem hilflosen (schutzbefohlenen) Menschen gesehen werden.

Völlig unbegreiflich ist es wie man die selbst offensichtlichsten Opfer (diese Meinung vertritt die große Anzahl der Geschädigten) eiskalt abserviert, im Regen stehen lässt und ihnen die dringend notwendige Hilfe und Unterstützung versagt.

Auf diesen Seiten berichten wir über unseren Fall und unseren Erfahrungen. Gleichzeitig möchten wir unsere mühsam erarbeiteten Informationen (siehe dazu u.a. Adressen, Literatur, Gutachten, Tipps - News - Recht) kostenlos zur Verfügung stellen. Diese Homepage beinhaltet aber nur einen kleinen Teil unserer inzwischen 24 Ordner umfassenden "Dokumentation". Leider ist es zeitlich z.B. noch nicht möglich gewesen einwenig auf die intensiven Therapien einzugehen/darüber zu berichten.


Therapievorschlag nach dem 3. Lebensmonat:

Künstlicher Mageneingang und Beruhigungsmittel "Dann haben Sie es leichter mit ihm!"

  • Machen Sie bald möglichst ein neues Kind.
  • Sie müssen sich halt langsam von ihm abnabeln.
  • Sie müssen ihr Leben ändern. Damit müssen Sie sich halt abfinden.

Zitat aus unserem Sozialmedizinisches Gutachten

"... ein Schaden ... eingetreten ist, der in spezifischem Zusammenhang mit einer Verletzung der ärztlichen Sorgfaltspflicht und Nichteinhaltung allgemein gültiger medizinischer Standards zu sehen ist."

Diagnose(n):

- Z. n. Neugeborenenkrämpfen
- Hyperexzitabilitätssyndrom
- Zentrale Trink-/Schluckstörung
- Psychomotorische Retardierung
- spastische Tetraparese im Stadium des Mangels der Fortbewegung
- Mikrozephalie
Er ist weiterhin oft unruhig, schwer zu beruhigen,
inzwischen schlafe er eigentlich nur noch auf
dem Arm der Eltern

Zitate beteiligter und nicht beteiligter Mediziner und Hebammen:

  • Das immer tiefer treten des Kindes hat es stranguliert. Das war der entscheidende Moment.
  • Es ist halt alles Sch.... gelaufen!
  • Alles weißt darauf hin, daß eine lang anhaltende Sauerstoffnot während der Geburt war
  • Es ist alles optimal gelaufen!
  • Solche CTG's sehen wir öfters
  • Vielleicht hätte man hier eine Mikroblutuntersuchung machen sollen. Ich hätte auch daran denken müssen.
  • Das sind die entscheidenden Stunden. Zwei Stunden lang Bradykardie
  • So ein CTG ist immer wieder ein Beweis, daß man etwas denken muß!
  • Zustände wie im Mittelalter!



  • OLG Hamm, Urteil vom 25. Januar 1995, 3 U 40/94, in AHRS 2500/141:

    "Wehen fördernde Mittel dürfen nur gegeben werden, wenn zugleich eine Überwachung mittels CTG vorgenommen wird. Eine vorzeitige Beendigung der CTG-Aufzeichnung ist fehlerhaft. Ein präpathologisches CTG stellt eine Kontraindikation für eine Paracervikalblokade (= Injektion in das parazervikale Gewebe zur Linderung des Dehnungsschmerzes) dar.


    OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Januar 1996, 5 U 17/95, in AHRS 2500/155:

    "Der Gynäkologe begeht einen groben Behandlungsfehler, wenn er der Hebamme die weitere Beobachtung der CTG-Aufzeichnungen überlässt, obwohl diese bereits hochpathologisch sind, und wenn er sich auch nicht in kurzen Abständen darüber informiert und die medizinisch notwendigen Befunde dazu erhebt, ob inzwischen eine Besserung eingetreten ist.".


    OLG Hamm, Urteil vom 23. April 1997, 3 U 10/96, in AHRS 2500/175 und 6562/153:

    "Es ist ein grober Behandlungsfehler, wenn der eine Geburt betreuende Arzt, nachdem die CTG-Aufzeichnungen wegen schlechter Qualität des Gerätes nicht mehr auswertbar geworden sind, trotz mehrfacher Anzeichen für eine Hypoxie weder eine Kopfschwartenelektrode anlegt, noch eine Mikroblutgasanalyse vornehmen lässt.".


    OLG Düsseldorf, Urteil vom 24. April 1997, 8 U 178/95, in AHRS 2500/176 und 6565/124:

    "Das Unterlassen der zwingend gebotenen Beendigung einer Schwangerschaft durch Kaiserschnitt ist ein grober Behandlungsfehler.".



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