Fakten - Ein Tatsachen-Bericht

Ärztepfusch hat unser Leben zerstört

Geburt, Schwangerschaft, Wehen, Entbindung, Gynäkologe,Geburtshilfe, Hebamme, Pädiater, neugeboren

Einleitung: Für das Gutachten des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen)
mußten wir den Geburtsverlauf aufschreiben und unseren Verdacht auf Behandlungsfehler
begründen.

Geburt, Schwangerschaft, Wehen, Entbindung, Gynäkologe,Geburtshilfe, Hebamme, Pädiater, neugeboren

Die Namen sind frei erfunden die Handlung leider nicht.

Geburt, Schwangerschaft, Wehen, Entbindung, Gynäkologe,Geburtshilfe, Hebamme, Pädiater, neugeboren

Detaillierte Begründung zum ärztlichen Behandlungsfehler von unserem Sohn

geboren am ....... in einem Krankenhaus am Bodensee

Beobachtungen und Fakten


Verfaßt von den Eltern.



Meine Frau ist ausgebildete Krankenschwester. Bevor sie nach Deutschland kam hat sie 10 Jahre auf einer Intensivstation eines großen Krankenhauses in Kanada gearbeitet.

Sie ist geboren am ........ War also zum Zeitpunkt der Geburt 39 Jahre alt.

Im Mai 199X hatte sie eine Fehlgeburt.

Meine Frau raucht und trinkt nicht. Sie pflegt einen sehr gesunden Lebenswandel.

Die Schwangerschaft verlief ohne jegliche Komplikationen, in Harmonie und Freude.

Jede der angeratenen und empfohlenen Termine beim Frauenarzt (Dr. Ott), Fruchtwasseruntersuchung im 3. Schwangerschaftsmonat bei Dr. Pantel wurden eingehalten. Alle Befunde waren negativ. Das Kind war bei bester Gesundheit. Beim Ultraschall von Dr. Pantel war das Kind deutlich zu sehen. Sein Geschlecht konnte man zuordnen. Was mich am meisten fasziniert hat war, daß man deutlich sehen konnte, wie er Daumen gelutscht hat. Wir haben ein Ultraschallbild bekommen, auf dem er deutlich zu erkennen ist. Im Gegensatz dazu kann ich bei den Ultraschallbildern von Dr. Ott gar nichts erkennen.

Nach gründlicher Überlegung haben wir uns gegen eine Hausgeburt entschieden. Wir wollten kein Risiko eingehen und auf die bessere Versorgung im Krankenhaus nicht verzichten.

Wir haben mehrere Bekannte, die bereits Kinder im Krankenhaus in einer kleinen Stadt am Bodensee zur Welt gebracht hatten, gefragt, wie es dort ist? Zum Kinderkriegen sei es O.K. Es muß dazu gesagt werden, bei keinem dieser Kinder gab es Komplikationen bei der Geburt.

Für meine Frau war es sehr wichtig ein persönliches Gespräch mit dem Arzt zu führen, der die Entbindung durchführt.

4 Wochen vor der errechneten Entbindung waren wir auf Empfehlung von Dr. Ott bei Dr. Wurst.

Bei unserem Besuch am ......., 11.40 Uhr, haben wir Dr. Wurst gesagt, daß wir auf Empfehlung zu ihm gekommen sind und ihn als unseren Arzt zur Entbindung möchten.

Er hat sich uns mit den besten Qualitäten und Erfahrungen (über 2000 Geburten!) vorgestellt.

Schneiden und Nähen, wenn es denn notwendig wird, sei für ihn kein Problem. Er habe nur 40 Tage im Jahr Urlaub und diese Zeit falle nicht auf den für meine Frau errechneten Entbindungstermin . Er sei jederzeit erreichbar und komme auch nachts.

Meine Frau hat ihn gebeten, wenn alles gut geht, mich als Vater, die Nabelschnur durchtrennen zu lassen. Bei ihr zu hause ist es Brauch. Dr. Wurst war damit einverstanden. Wir waren uns sicher, daß wir mit Dr. Wurst gut beraten sind. Auf eventuelle Risiken oder sonst etwas das zu beachten wäre, wurden wir nicht hingewiesen.

Die ersten Wehen kamen am Samstag um 23.30Uhr. Am Sonntagmorgen um 03.00 Uhr sind wir in die kleine Stadt am Bodensee gefahren. Dabei war noch eine Schwägerin von meiner Frau.

Früh morgens um 4.35 Uhr gingen die Herztöne nach unten. Die Hebamme hat meine Frau auf eine Seitenlage gezwungen. Gezwungen, weil meine Frau dauernd sagte, daß tut sehr weh, ich will nicht. Anschließend haben sich die Herztöne wieder erholt.

Es war noch eine weitere Bradykardie kurz nach 05.00 Uhr.

Ich mußte kurz vor 08.00 Uhr nach hause zum arbeiten und war ca. 10.30 Uhr wieder am Krankenhaus.

Als ich zum Kreissaal kam, hab ich meine Frau laut schreien gehört. In der Tür stand jemand, der einen verlorenen und unentschlossenen Eindruck machte, herum. Ich hab diese Person einfach auf die Seite geschoben, um schnell bei meiner Frau zu sein. Erst nach der Geburt wurde mir klar, daß es sich bei dieser Person um Dr. Zweifel gehandelt hat.

Zu keiner Zeit der Geburt wurde auf das schlechte CTG hingewiesen, noch hat sich uns ein behandelnder Arzt vorgestellt. Meine Frau hat des öfteren nach Dr. Wurst verlangt. Die Hebamme hat gemeint der kommt schon noch. Später wurde der Sohn von Dr. Zweifel angerufen, er wolle auch Frauenarzt werden, zum zuschauen.

Während der ganzen Zeit war ich am Kopf von meiner Frau um sie mit kalten Umschlägen zu versorgen,

bzw. ihr den Waschlappen in den Mund zu legen, damit sie ihre Schmerzen hinein beißen konnte.

Nadine, ihre Schwägerin, hat sie im Arm gehalten.

Kurz nach dem Erscheinen von Dr. Wurst gingen die Herztöne von unserem Sohn dramatisch nach unten. Dr. Wurst hat dann gesagt, jetzt müssen wir schnell machen. Ohne Betäubung wurde meine Frau aufgeschnitten. Mit einem Instrument - mich hat es an eine Geflügelschere erinnert. Das Geräusch glich dem Aufschneiden eines Weihnachtsbratens.

Fachausdruck dafür Episiotomie. Mit der Saugglocke wurde versucht unser Sohn herauszuholen. Dabei ist laut hörbar Luft entwichen. Ein Geräusch wie bei einem undichten Kompressorschlauch. Herr Wurst meinte wörtlich: "Ich dicht mit der Hand ab, mal sehen ob's geht." Dies wurde drei bis viermal so versucht bis er sich entschloß eine neue Saugglocke zu nehmen. Dabei kam dann Dr. Zweifel dazu und hat mit dem Ellenbogen fest in den Bauch von meiner Frau gedrückt.

Uns stellt sich hier die Frage, wie kommt eine kaputte Saugglocke überhaupt in die Schublade???

Unser Sohn kam, die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt, schneeweiß zur Welt. Herz und Atmung standen still.

Dr. Wurst hat mich zu sich gebeten, damit ich die Nabelschnur durchtrennen konnte.

Es wurde der Hubschrauber eines größeren Krankenhauses am Bodensee gerufen. Dieser war aber nicht da.

Plötzlich waren viele Personen in dem Raum!

Dann wurde nach dem Narkosearzt gerufen. Dr. Zweifel stand wieder unter der Tür und hat gesagt, die hätten

keine Zeit. Ich hab geschrien: "Schnell!". Erst da hat er sich in Bewegung gesetzt.

Nach ca. einer halben Stunde ist Dr. Bernd aus einer größeren Stadt am Bodensee eingetroffen. Er hat mehrmals nach dem Gewicht des Kindes gefragt. Niemand konnte ihm Antwort geben. Es war nicht gewogen! Schließlich war es Dr. Bernd der nach mehreren Versuchen eine Vene gefunden hat.

Während der ganzen Zeit lag meine Frau mit der offenen Wunde da. Sie hat Dr. Wurst darum gebeten das Kind bei Verdacht auf Hirnschädigung nicht mehr zu beleben.

Was mich in dem Moment geärgert hatte, war die dicke Schmeißfliege die an ihrem Bein hoch krabbeln wollte.

Als Dr. Wurst und Dr. Zweifel sich zusammensetzten um das (wie ich heute weiß) Geburtsprotokoll zu schreiben, habe ich deutlich gehört wie der eine zum anderen gesagt hat: "Was schreiben wir denn da?"

Geoffrey wurde dann mit dem Notarztwagen in die größere Stadt am Bodensee verlegt.

Dr. Wurst hat mir am Ende gesagt, was für ein Schicksal und daß wir viel Glück gehabt hätten, denn bei einer Hausgeburt wäre Geoffrey tot gewesen. Aber wir hätten ja gesehen das alles sehr ruhig und ohne Hektik abgelaufen sei.

Es hat dann geheißen, daß meine Frau auch in die größere Stadt am Bodensee kommt, wir aber den Transport selber zu bewerkstelligen hätten und sie vorher noch einige Stunden ruhen muß. Sie müsse aber liegend transportiert werden.

Ich bin mit Nadine heimgefahren um nach meinem Geschäft zu schauen. Zufällig kam an diesem Tag meine Cousine bei uns zu hause auf Besuch. Ich war sehr froh, weil meine Cousine einen Bus hat.

Damit ist ein Liegendtransport natürlich leichter zu bewerkstelligen.

Ca. 3 Stunden später sind wir zusammen zurück an das Krankenhaus in der kleinen Stadt am Bodensee gefahren. Meine Cousine (sie hat bereits 3 Kinder geboren) hat schon hier den Verdacht geäußert: "Da stimmt doch was nicht! Der Bauch von meiner Frau war doch immer so hoch. Haben die da nicht darauf geschaut?"

Nach der Geburt war meine Frau die ganze Zeit alleine in ihrem Zimmer. Weder Hebamme, Krankenschwester noch Arzt haben sich nach ihrem körperlichen und seelischen Befinden erkundigt. Nicht einmal Blutdruck wurde gemessen. Hier hätte noch Schlimmeres geschehen können. Meine Frau hat mir später gesagt, sie habe sich behandelt gefühlt, wie ein Straßenköter, der auf der Gasse sein Junges bekommen hat.

In der ganzen Zeit war keine andere Entbindung. Es bestand keine Zeitnot oder Arbeitsüberlastung die eine

Minderversorgung rechtfertigen könnte.

Soweit zum Verlauf der Geburt.

Auch meine Frau hat von Anfang an den Verdacht geäußert (auf Grund ihres Fachwissens), daß etwas schief gelaufen war. Warum kein Kaiserschnitt?

Für mich auffallend war, wie unprofessionell mit der Saugglocke gearbeitet wurde und daß alles so langsam ging. Wie in Zeitlupe. Man hätte nicht glauben können, daß jemand in höchster Not war.

Gespräche mit den verschiedensten Personen haben uns in unserem Verdacht bekräftigt, daß im Kreissaal

keine ausreichende Versorgung gewährleistet war und geschlampert wurde.

Vom 28.06. bis 15.08.199X waren unser Sohn und meine Frau in einem größeren Krankenhaus am Bodensee. Ich mußte in dieser Zeit jeden Tag 12 bis 16 Stunden arbeiten. Das sieben Tage die Woche. Und bin jeden Tag ein, zweimal zu dem größeren Krankenhaus gefahren. Seit dieser Zeit hat keiner von uns länger als 4 Stunden am Stück geschlafen. Unser Sohn bedarf intensivster Betreuung.

Am zweiten Tag hatte unser Sohn Krämpfe. Seine Ärmchen mußten angebunden werden, damit er sich nicht die Schläuche rausreißen konnte. Es war grausam anzusehen.

Ca. nach 1 Woche hat der Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Frank, eine Stunde mit uns gesprochen. Die Chancen für unseren Sohn ständen 50 zu 50, daß er ein gesundes Kind wird.

Nach zwei Wochen konnte unser Sohn zum ersten mal schreien. Er mußte bis dahin die ganze Zeit auf dem Rücken liegen. Es wurde uns immer die Hoffnung gemacht, daß unser Sohn ein ganz gesundes Kind wird.

"Man muß jeden Tag neu sehen und nicht an die Zukunft denken." So der Oberarzt Dr. Frank.

Es war eine harte Zeit für uns drei, diese 7 Wochen in Friedrichshafen. meine Frau hatte immer Angst, daß unser Kind

nicht richtig versorgt wird. Sie hat auch in der Nacht und sehr früh am Morgen nach ihm geschaut oder blieb, ohne zu schlafen, ganz bei ihm. Mit Beruhigungsmittel war man schnell zur Hand. Sein lautes Geschrei kann auch auf die Nerven gehen!

Bei der Entlassung am 15.08.199X wurde unser Sohn immer noch mit einer Sonde ernährt. Dies bis Weihnachten.

Unser Kind hat die erste Zeit als er zu hause war nur geschrien, den Rücken durchgebogen und die Ärmchen nach oben gerissen. Er hat in der Zeit maximal eine halbe Stunde am Stück geschlafen.

Die erste Hebamme, die einen Hausbesuch machte, hat uns gleich gesagt, daß bei seiner Vorgeschichte ernsthafte Hirnschädigungen die Folge sind. Sie hat auch sehr deutlich gesagt, daß nach ihrer Meinung die Versorgung im Kreissaal sehr zu wünschen übrig lasse. Leider könne sie uns aber bei der Schwere des Falles nicht helfen.

Ein langjähriger Gast von uns hat uns die Telefonnummer seiner Tochter gegeben. Sie ist Kinderärztin.

Nach dem wir alle drei 48 Stunden nicht mehr geschlafen hatten, habe ich sie angerufen, was wir den machen

können. Sie hat uns dringenst Krankengymnastik empfohlen. Wir haben dadurch Griffe gelernt wie man unseren Sohn aus seinen Übersteckungen herausholen kann und wie man sein Moro verhindert. Sie hat uns auch darauf hingewiesen, daß uns CTG, Arztbriefe und Geburtsprotokolle zustehen und wir die verlangen können.

In 7 Wochen (in einem größeren Krankenhaus am Bodensee) hat uns nie jemand was darüber erzählt. Eine Krankengymnastin war zwar einige male da, hat aber wieder aufgegeben. Von Moro Haltung war nie die Rede.

Bei einem späteren Gespräch mit Dr. Wurst am ...... in seiner Praxis, hat er uns gesagt, das alles optimal gelaufen sei.

Meine Frau hat ihn gefragt, ob er zu spät gekommen sei und warum kein Kaiserschnitt gemacht wurde?

Er sei nicht zu spät gekommen und für einen Kaiserschnitt sei es zuerst zu früh und anschließend zu spät gewesen. Außerdem sei Dr. Zweifel da gewesen. Der Gehirnschaden könne nur vor der Geburt eingetreten sein.

Dr. Wurst meinte, vielleicht hätte es etwas gebracht den Kaiserschnitt früher zu machen.

Das sei gar keine Frage. Als er kam, sei das sicherlich kein gutes CTG gewesen. Das müsse man sagen.

Das Kind sei aber schon 7 Minuten nach der Geburt intubiert gewesen und das sei halt Schicksal gewesen.

"Man hat auch mal Dinge die von der Natur vorgegeben sind."

Wir haben um eine Kopie des CTG's gebeten. Was er uns nach vielen wie mach mer's, wie mach mer's zugesagt hat.

Als wir das CTG hatten, haben wir unseren Augen nicht getraut. 2 Stunden Bradykardie und keiner tut was.

Die letzte halbe Stunde war hochgradig dramatisch. Trotzdem dachte niemand an eine Blutgasanalyse auf dem Kopf von unserem Sohn, um Sicherheit über seinen Gesundheitszustand zu haben.


Dr. Fink, Kinderarzt in einer kleinen Stadt am Bodensee, hat uns bei einer Nachsorgeuntersuchung gefragt ob das Krankenhaus in einer größeren Stadt am Bodensee uns schon auf die Schwere des Falles von unserem Kind hingewiesen hat. Wir verneinten. Er hat uns dann gesagt wie schwer er die Krankheit von ihm einschätzt. Da ihm die Sache verdächtig vor kam, hat er uns gebeten ihm das CTG zu kopieren. Er kenne einen Gynäkologen in Pension. Mit ihm wolle er die Sache mal besprechen.


Wir waren am 14.10.199X zu einer weiteren EEG Untersuchung in einer größeren Stadt am Bodensee. Die hat unser Sohn verweigert.

Anschließend hatten wir ein Gespräch mit Dr. Kaminsky. Wir haben ihm erzählt, wie fertig wir mit unseren Nerven sind und so gut wie nicht mehr schlafen.

Es wurde uns jetzt, hier in einem größeren Krankenhaus am Bodensee, zum ersten mal gesagt, wie schwer der Fall von unserem Sohn einzustufen ist und sehr, sehr schwarze Zukunftsaussichten gestellt. Gastrostomie und Sedativa. "Sie müssen sich halt langsam von ihm abnabeln." So Dr. Kaminsky wörtlich. "Das heißt also für uns auf deutsch, das Kind abfüttern, abberuhigen und ins Eck legen." "Sie müssen ihr Leben ändern. Damit müssen Sie sich halt abfinden."

Bei einem späteren Anruf wollte mir die Sekretärin die Arztbriefe nicht herausgeben. So was sei bei ihnen nicht üblich. Sie hat mich dann mit Dr. Kaminsky verbunden. In diesem Zusammenhang mußte ich ihm schon sagen,

daß ich es als Frechheit von ihm empfinde uns zu sagen, wir müßten halt unser Leben ändern. "Schließlich arbeite ich schon 12 bis 16 Stunden am Tag. Und meine beste und einzige Arbeitskraft ist zu 100 % ausgefallen." Da gibt es nichts mehr zu ändern. Das was er zu uns gesagt hatte, heißt doch auf gut deutsch, nehmt einen Strick und hängt euch auf! Dafür hat man Geoffrey wieder belebt. Dafür, daß man ihm Beruhigungsmittel gibt und ins Eck legt. Ich empfinde so etwas als kriminell! "Ich hätte ihn falsch verstanden und er wolle uns ja nur helfen."


Ein weiteres Gespräch mit Dr. Zweifel am 11.11.1998 hat ergeben, daß er den Schaden bereits seiner Haftpflichtversicherung gemeldet hat und er die Schuld der Hebamme gibt. Ohne eine Schuldzuweisung machen zu wollen. Er sei in Rufweite gewesen. Wenn er das gewußt hätte, hätte man noch eingreifen können. Er habe

schon 10 Uhr 30 gewußt, daß da etwas mit der Nabelschnur ist.

Er, Dr. Zweifel habe diese Dips schon 10 Uhr 30 gesehen. Und habe gesagt: "Ola, wenn da mal nicht was an der Nabelschnur ist. Ein Kaiserschnitt stand nicht zur Diskussion. Es waren immer kurze Dips. Das Kind gleicht das wieder aus. Dies sei immer ein Hinweis auf eine kurzfristige Mangelversorgung. Manchmal löst sich das wieder auf. Hier ist es in diesem Fall schlimmer geworden. Ich habe dreimal nach dem CTG geschaut. (10:30, 10:50 und 11:20 laut Protokoll)" Er wolle keine Schuldzuweisungen machen. Letztendlich sei er auch mit beteiligt.

Auf unsere Frage was man hätte machen können um es zu vermeiden, hat Dr. Zweifel geantwortet:

"Das ist die Frage. Deswegen sollte man das mal klären lassen. Ich meine, ich kann mich jetzt nicht ....

Ich möchte jetzt nicht irgendwelche Schuldzuweisungen machen. Weder, daß ich was falsch gemacht habe oder sonst jemand. Aber eines ist sicher, nach dem Eintreffen von Dr. Wurst ist alles optimal gelaufen."

"Bis auf die Absaugglocke!" So unser Widerspruch.

"Ja, das sehen sie vorher doch nicht!"

Ich hab ihn darauf hingewiesen, daß ich selbst dabei war und gesehen und gehört hab, wie Dr. Wurst gesagt hat: "Ich dicht mal mit der Hand ab. Mal sehen ob es geht." Ich hab ihm gesagt, daß ich deutlich gehört habe, wie die Luft neben raus gesprudelt ist. "In so einem Moment muß man doch sofort eine Neue nehmen und nicht mehr lange überlegen!"

Er hat uns folgende Angaben gemacht: "Dr. Wurst hat gemeint, daß der Gummi kaputt ist. Da ist ein Gummischlauch an der Kappe und da kann man schon zudrücken." Er sei ja auch dabei gewesen. "Die Tatsache, daß man wieder angefangen hat, hat natürlich 4 Minuten gekostet. Welches wichtige Minuten sein können!"

"Es ist nicht so optimal gelaufen. Da muß man schon einen Zusammenhang mit der Geburt sehen. Ich würde das offiziell klären lassen. Ich hab es meiner Versicherung gemeldet. Letztendlich war ja auch ich verantwortlich. Ich hab dreimal nach dem CTG geschaut und wußte der Muttermund ist fast vollständig. Ich kann jederzeit eingreifen. Und trotzdem wird man mir vielleicht den Vorwurf machen, daß ich nicht genügend, genügend .......

(stottert und zittert mit den Händen) ..... nicht daneben stehen geblieben bin."

Auf die Frage nach dem Gehirnschaden des Kindes hat er gesagt, es könne schon sein, daß so etwas während der Schwangerschaft passiert aber was nahe liegt, liegt nahe, habe sein Chef immer gesagt. Man müsse irgendwie schon einen Zusammenhang mit der Geburt sehen. Zumal die Geburt nicht optimal verlaufen sei.

Nach 25 Jahre Geburtshilfe habe er kein wesentlich geschädigtes Kind gehabt.

Wir haben ihn gefragt ob die Hebamme überhaupt eine richtige Hebamme war?

Dr. Zweifel hat uns geantwortet: "Ich würde sagen, eine sehr erfahrene Hebamme. In diesem Fall bin ich nicht ganz begeistert. Aber ich will keine Schuldzuweisungen machen. Sondern, wie gesagt, ich bin letztendlich auch mit involviert. Wäre ich daneben stehen geblieben! Ich hatte Ambulanz."


Abschließend haben wir um eine Kopie des Geburtsprotokolls gebeten.

Bei diesem Gespräch war eine Bekannte anwesend, die meine Angaben bestätigen kann.

Wir haben uns auch mit der Hebamme Ute Müller unterhalten. Sie hat uns gesagt, daß bei einem solchen CTG uns jedes Gericht recht geben wird.

Das immer tiefer treten des Kindes hat es stranguliert. Das war der entscheidende Moment.

Auf die Frage warum kein Kaiserschnitt durchgeführt wurde, konnte sie nur mit den Schultern zucken.

In einem anderen Krankenhaus hätte sie schon erlebt, daß die Mutter dabei ums Leben kam.

"Warum hat Dr. Zweifel nichts gemacht, als er dieses schlechte CTG gesehen hat?", war eine weitere Frage an Ute.

"Ja, das ist eine gute Frage. Vielleicht hätte man hier eine Mikroblutuntersuchung machen sollen." Sie hätte auch daran denken müssen. Schließlich sei sie ja auch mitverantwortlich.

Man kann eigentlich sagen, ab 11:20 Uhr hätte man aktiv werden müssen

"Natürlich muß man die Vorbereitungszeit von ca. einer viertel Stunde dazurechnen. Wenn wir um 11:30 Uhr

angefangen hätten, wäre er 11:45 Uhr da gewesen. Etwa 10 bis 15 Minuten hätte man sich sparen können."

Ihr sei klar, daß jetzt versucht werde die ganze Schuld auf sie abzuwälzen. Den Ärzten ginge es jetzt nur um ihren guten Ruf und daß die Beiträge zur Haftpflichtversicherung steigen könnten. Vielleicht übernimmt ihn auch keine Versicherung mehr, wenn so etwas öfter vorkommt.

"Das sind dann Gynäkologen die das anschauen. Da hackt eine Krähe der andern kein Auge aus. Da heißt es dann, ja warum hat die Hebamme nicht mehr Druck gemacht? Warum hat sie den Arzt nicht gerufen? Das ist ganz klar. Das steckst du dem Kleinsten in die Schuhe!"

Sie hat bestätigt, daß Wurst 3 bis 4 mal mit der kaputten Saugglocke herum gemacht hat. Man könne halt vorher nicht sehen, daß sie kaputt ist.

"In so einem Fall, wo es doch um Sekunden, um Leben und Tod geht, macht man doch nicht noch ewig mit einer kaputten Saugglocke herum!" So mein Einwand. Frau Müller konnte mir nur noch bejahend zustimmen.

Uns wurde von einer Bekannten erzählt, daß sie im Krankenhaus in einer kleine Stadt am Bodensee ihr Kind nur zusammen mit der Hebamme zur Welt gebracht hatte. Zweifel habe Bereitschaft gehabt, hätte sich aber auf Anrufe der Hebamme einfach nicht gemeldet. Als er dann doch noch kam, das Kind war bereits auf der Welt, habe er gesagt, er sei noch im Bett gewesen. Man könne nicht verlangen, daß er das Telefon neben sich stehen hat. Die schönsten Kinder würde es außerdem immer dann geben, wenn der Arzt nicht dabei ist. Die Hebamme war Ute.

Ich hab sie später gefragt, warum sie sich nicht besser schriftlich gegen die Ärzte absichert, damit man nicht ihr die Schuld geben kann und sie an den obigen Fall erinnert. "Ja, aber es ist doch nichts passiert!" War ihre naive Antwort.

Ich hab sie eindringlich ermahnt, in Zukunft besser zu dokumentieren, was die Ärzte zu ihr und sie zu ihnen sagt. So wie sich Dr. Wurst uns gegenüber verhält (seine Seele ist noch weißer wie seine Weste!), gibt es gar keinen Zweifel, daß er bereit ist, andere rücksichtslos ans Messer zu liefern, wenn er dadurch seine Haut retten kann.

"So schlimm war es halt noch nie. Man hat ja eine Vertrauensbasis den Ärzten gegenüber. Ich habe noch nie ein Kind gesehen, daß bei der Geburt weiß war. Es ist halt alles Scheiße gelaufen!", sagte Ute Müller. Ihre Naivität und Gutgläubigkeit (wenn der das CTG gesehen hat und nichts sagt, dann ist das schon O.K.) den Ärzten gegenüber können wir nur mit Staunen und ungläubiger Verwunderung zur Kenntnis nehmen.

In der Hoffnung sie wird meine Ratschläge beherzigen und es werden nicht noch mehr Frauen, Kinder, Väter, deren Freunde und Verwandte einer solchen seelischen Folter ausgesetzt und leiden, so wie es bei uns grausame Wirklichkeit geworden ist.


Am 15.12.199X 12.30 Uhr habe ich ein Telefongespräch mit Dr. Wurst geführt und ihn mit folgenden Vorwürfen konfrontiert:

Warum er nicht rechtzeitig zur Geburt gekommen ist. Laut Protokoll war er ab 09.00 Uhr morgens von unserer Anwesenheit verständigt?

Er hätte an diesem Morgen nicht Bereitschaft gehabt. Seine Eltern seien auf Besuch gewesen. Die würde er nur einmal im Jahr sehen. Daß er überhaupt noch gekommen sei, sei reines Entgegenkommen von ihm gewesen.

Ich habe ihm gesagt, daß dies im völligen Gegensatz dazu steht, was wir gemeinsam ausgemacht haben.

Wir wären darauf hingewiesen worden, daß er nur bei Bereitschaft zur Verfügung steht.

Komisch? Bei der Geburt konnte Dr. Wurst sich noch an das Durchtrennen der Nabelschnur erinnern. Er wird wohl nicht spontan dazu aufgefordert haben. Wir haben 5 Wochen vorher in seiner Praxis klare Abmachungen getroffen und waren uns 100% sicher, daß er unser Arzt ist ("Zweitausend Geburten! Ich weiß wie man so was macht."), wir von ihm vollste Betreuung und beste Versorgung haben. Heute streitet er alles ab.

Zur Saugglocke sagt er, daß es gar nicht möglich sei diese abzudichten, wenn die Kette gebrochen ist. Ich und Dr. Zweifel hätten das falsch gesehen.

Des weiteren habe ich ihn darauf hingewiesen, daß es sich bei meiner Frau um eine Risikoschwangerschaft gehandelt habe und dementsprechend Vorsichtsmaßnahmen hätten getroffen werden müssen.

Dies verneinte er. Hier hätte es sich nicht um eine Risikoschwangerschaft gehandelt. Es sei alles optimal gelaufen. Er würde auch heute nichts anderst machen. Außerdem sei der Hirnschaden schon vor der Geburt entstanden. "Was wäre gewesen, wenn die Mutter bei einem Kaiserschnitt gestorben wäre?"

Wenn man Dr. Wurst nicht unterstellen will, daß er lügt um die ganze Sache zu verharmlosen, dann hat er zumindest bei seinem Medizinstudium nicht aufgepaßt oder er hat Grundwissen vergessen!

Ich darf mich hier auf die ärztliche Betreuung in der Schwangerschaft (Gynokol. u. Geburtshilfe von
H. Schmidt-Matthiesen, H. Hepp, 9. Aufl. 1998) berufen. Da heißt es auf Seite 189 Tab. 6.2
Schwangerschaftsrisiken u.a.:

Kinder größer als 4000 g

Derzeitiges Lebensalter ...... größer als 35 bzw. 40 Jahre

Unklarer Geburtstermin; Übertragung

Ich habe ihn gebeten, wenigstens ein Hausbesuch bei uns zu machen.

Das hat Dr. Wurst abgelehnt. Schließlich hätte er das Kind schon in seiner Praxis gesehen und wisse um seinen Zustand.

Aus einem Sicherheitsgefühl heraus wurden elementare Arztpflichten vernachlässigt ohne dabei eine beweisbare Sicherheit zu haben.

Dabei muß einem erfahrenen Arzt doch klar sein, daß auch wenn es 100mal oder sogar 1000mal gut geht so kann es beim 1001mal nicht gut gehen. Da gibt es kein Gefühl dafür sondern Vernunft und Wissen, daß jede Lage neu bewertet werden muß.

Es gab keinen vernünftigen Grund seinen Patienten alleine zu lassen und keine Mikroblutuntersuchung zu machen. Zumal, ab 10 Uhr war das CTG pathologisch und um 12 Uhr war die Geburt. Zwei Stunden lang pathologisches CTG!!! Und Dr. Zweifel hat die Frechheit zu sagen, er hätte nach Gefühl gehandelt.

Das ganze erinnert an Loriot wo er zu ihr sagt, daß sein weich gekochtes Ei hart ist. Die Frau antwortet

Ihm: "Das ist unmöglich, schließlich koche ich nach Gefühl! Oder willst du etwa behaupten, mit meinem Gefühl stimmt etwas nicht?"

Leider können wir über solche Scherze nicht mehr lachen. Das ist uns gründlich vergangen!

Traurig ist auch die Aussage von Dr. Wurst, daß seine Eltern zu Besuch waren und er aus reinem Entgegenkommen noch zur Geburt kam. Lieber wäre er zu Hause geblieben, dann hätte sich vielleicht Dr. Zweifel mehr dafür verantwortlich gefühlt. So war man Patient von Wurst und dieser hatte halt auch keine Lust.

Das nennt dann Dr. Wurst Schicksal. Schicksal ist nach unserer Auffassung etwas, was man nicht vermeiden kann. Hier wurde das Schicksal auf kriminelle Weise herausgefordert und im höchsten Maße grob fahrlässig gehandelt und eben dieses Schicksal heraufbeschworen und überfordert.

Unser Kinderarzt Dr. Fink sagt nach Begutachtung des CTG: "Zu einer Entbindung gehören Erfahrung, Wissen und das CTG. Die Sache ist offensichtlich! Das ist schon auffällig. Das muß man schon sagen."


Dem Gynäkologen von meiner Frau, Dr. Ott, haben wir am 22.12.199X ebenfalls das CTG und Geburtsprotokoll zur Erklärung hingelegt und ihm auch erzählt, daß Dr. Zweifel bei einem späteren Gespräch gesagt hat, ein Kaiserschnitt sei nie zur Diskussion gestanden.

Er hat uns darauf unter anderem folgendes gesagt:

Das sei jetzt seine subjektive Meinung. Bis 10 Uhr hätte er, Dr. Ott, auch nichts Anderes gemacht. "Ab da wird es entscheidend , wie reagiert man auf so ein CTG mit so vielen Deccelerationen? Gesehen hat Dr. Zweifel es. Von daher ist es ihm zu Bewußtsein gekommen.

Wenn man sagt, Kaiserschnitt steht nicht zur Diskussion, dann ist die Frage, warum hat Dr. Zweifel nicht eine Blutanalyse vom Kind gemacht? Das ist das Minimum um zu sehen ob das Kind gut versorgt ist. Das hätte man vervollständigen müssen und dann natürlich eine Entscheidung treffen.

Eines muß man natürlich schon sagen, wenn ein CTG so ist und der Muttermund ist vollständig würde ich das als Hebamme nie alleine aushalten. Das die hier den Wurst anruft, das ist zu spät."

Wir haben ihm gesagt der Dr. Wurst behauptet, daß der Hirnschaden schon vor der Geburt eingetreten sei.

Dr. Ott hat uns ausführlich das für und wider dieser Argumentation dargelegt.

Wenn man sich aber überlege, wo die Ursache für diesen Sauerstoffmangel war und was man hier vom CTG

ablesen kann, könne das natürlich schon von diesem Nabelschnur Problem kommen. Das sei nicht von der

Hand zu weisen. So Dr. Ott.

Seine Untersuchungsergebnisse hätten keinerlei Auffälligkeiten gezeigt. Sonst hätte er meine Frau schneller in die Klinik geschickt. Wenn man im ambulanten Bereich so ein CTG sieht, würde man das so nicht stehen lassen.

Das müßte man klären.

Auf meine Frage ob die Schwangerschaft von meiner Frau eine Risikoschwangerschaft war, hat er uns geantwortet:

"Vom Alter her ja und das meine Frau über der Zeit war ist auch nicht von der Hand zu weisen. Im Mutterpaß gibt es ein Katalog, wo man sagen kann, ist es ein Risiko oder nicht."

Dr. Ott kann sich schon erinnern, daß es von der Entwicklung ein großes Kind war. Das Kind hatte eine gute Entwicklung. Es war gut versorgt und wuchs normal.

Ich hab ihm auch erzählt, daß Dr. Wurst sich nicht wie verabredet um uns gekümmert hat. Er hat dazu gemeint:

"Letztendlich ist es so, wenn er sagt ich komme nicht, keine Zeit oder so, dann muß Ersatz da sein. Das ist eine Abstimmung zwischen ihm und Herrn Zweifel. Wenn der Dr. Zweifel sie unter der Entbindung gesehen hat und der Herr Wurst am Sonntag Vormittag nicht kann oder will, dann hätte der Herr Zweifel das praktisch zu Ende führen müssen.

Einer von beiden muß sich da fragen lassen, warum ist er nicht dageblieben. Für die Hebamme ist da natürlich das Problem, wann ruft sie den Einen, wann den Anderen? Aber das ist Absprache zwischen den Beiden. Einer muß für sie da sein. Das ist in jedem Krankenhaus so. Das ist nicht Problem des Patienten.

Sie gehen als Patient ja in das Krankenhaus und müssen sicher sein, daß da jemand ist, der sich zuständig fühlt und ist. Darauf müssen sie vertrauen können."

Dr. Ott hat uns per Post seine Unterlagen, betreffend der Schwangerschaft von meiner Frau, zur Verfügung gestellt. Es sind keine Besonderheiten zu erkennen. Was Dr. Ott auch nochmals bestätigt hat.

Für den Kinderarzt Dr. Nau, er wurde zur Reanimation von Geoffrey hinzu gerufen, ist es klar, daß
etwas schief gelaufen ist und wir unbedingt einen Ausgleich für den erlittenen Schaden haben müssen.

Da Dr. Fink im Urlaub war und unser Sohn starkes Fieber hatte, mußten wir am 05.01.199X zu ihm in die Praxis.

"Mit Sicherheit könne man sagen, daß die Asphyxie intrauterin war.

Das Kind sei schon nach 3, 4 Minuten intubiert gewesen. Es würde nichts machen, wenn unmittelbar vor der Geburt Sauerstoffmangel auftritt. Bei richtiger Versorgung würden sie gleich wieder kommen.

Trotz Beatmung sei die Asphyxie so massiv gewesen, daß dies nur irgendwann während der Geburt passiert sein kann."

Meine Frau hat Dr. Nau gefragt, ob es schwer war eine Vene zu finden, da doch sicher alles kollabiert war?

Er habe gesucht. Drei, viermal. Dr. ...... (der herbeigerufene Arzt aus einer größeren Stadt am Bodensee) habe fünf, sechs, siebenmal versucht bis er eine Vene gefunden hatte.

Alles weißt darauf hin, daß eine lang anhaltende Sauerstoffnot während der Geburt war

Dr. Nau sagt: "Die Äußerungen von Dr. Wurst zeigen nicht von menschlicher Größe."

Ich habe ihn noch auf das uns fehlende Geburtsprotokoll angesprochen. Es war uns aufgefallen, daß

auf dem von Dr. Zweifel zugesandtem Protokoll steht, weiter Dr. Nau.

Er hat gesagt, daß er alle Unterlagen Dr. Frank mitgegeben hat. Wir sollen uns dort darum kümmern.

Ein weiterer, sehr erfahrener Gynäkologe, der ausdrücklich, namentlich nicht genannt sein will, hat uns gesagt:

"Wenn man das CTG anschaut, dann sieht man, daß es ein schwieriger Geburtsverlauf ist. Ab 10 Uhr wird es pathologisch (krankhaft verändert laut Duden) und um 12 Uhr 3 war die Geburt. Also zwei Stunden.

Das sind die entscheidenden Stunden. Zwei Stunden lang Bradykardie (langsame Herztätigkeit laut Duden).

Man sieht auch das bei der Geburt das Fruchtwasser grün ist und am Anfang war es klar. Ein typischer Nabelschnurverlauf. Fruchtwasser klar. CTG Verlauf pathologisch. Die Pathologie fängt um 10 Uhr an und um 12 Uhr ist das Kind geboren. Das heißt, sie haben einen Zeitraum von 2 Stunden über den diskutiert werden muß. Ist eine Mikroblutuntersuchung gemacht worden?

"So ein CTG ist immer wieder ein Beweis, daß man etwas denken muß!"

Beim betrachten des CTG's sind ihm die Tränen in die Augen gekommen, so unfaßbar war ihm das fahrlässige Verhalten seiner Kollegen und das daraus resultierende Ergebnis.

Zusammenfassend unsere Vorwürfe:


1. Keine bzw. unzureichende ärztliche Versorgung im Kreissaal. Zweifel sieht 3 mal das CTG und kümmert sich nicht darum. Bleibt nicht beim Patienten um für Sicherheit zu sorgen und im Notfall sofort eingreifen zu können.

Dr. Wurst sitzt lieber bei seinen Eltern und kommt, ohne zuständig zu sein, wie er ja selber sagt, erst in letzter Minute in den Kreissaal.


2. Trotz andauernder, schwerer Bradykardie hat Dr. Zweifel nicht eingegriffen. Er hat bewußt einen Hirnschaden beim Kind mit einkalkuliert. Nur hat er nicht damit gerechnet, daß es so schlimm und offensichtlich wird. Wenn das Kind erst nach ein paar Jahren Auffälligkeiten gezeigt hätte, wäre niemand mehr auf die Idee eines Geburtsschadens gekommen. So seine Rechnung! Nach all den Befragungen durch uns, hat sich herausgestellt, daß niemand glaubt, er sei zu dumm gewesen, um nicht zu merken was los war.


3. Arzt blieb nicht beim Patienten. Was macht Zweifel bei Bereitschaft und so schlechten CTG Werten außerhalb des Kreissaales? Es war keine weitere Geburt. Es gab nur einen Notfall und das war die Geburt von unserem Kind.


4. Eine dringend notwendige Mikroblutuntersuchung auf dem Kopf von unserem Kind wurde nicht durchgeführt. Es wurde nicht einmal daran gedacht! Hier hätte Sicherheit geschaffen werden müssen. Das zeigt, wie unfähig und gleichgültig Dr. Zweifel seinem Patienten und dem Kind gegenüber gehandelt hat.


5. Was macht Dr. Zweifel junior im Kreissaal? Wenn er zum Zuschauen gerufen wurde, so muß er doch das schlechte CTG gesehen haben?! Warum kommt von ihm keine Reaktion? Auch er hat sich bei uns nicht vorgestellt oder wenigsten einen Gruß geäußert, so wie es unter Mitmenschen eigentlich üblich ist.


6. Notwendiger Kaiserschnitt wurde nicht vorbereitet. Laut Zweifel stand das nicht zur Diskussion. Das wagt er zu entscheiden ohne Sicherheit einer Mikroblutuntersuchung. Andere Gynäkologen und Ärzte sagen dazu: "Das ist unfaßbar!" und "Zustände wie im Mittelalter!". Um 10 Uhr hätten schon die Vorsichtsglocken läuten müssen. Spätestens um 11Uhr 20 war höchster Notalarm und ein Kaiserschnitt unvermeidlich!


7. Keine Notfall-Überweisung nach ....... Trotz der von allen Beteiligten (Wurst, Zweifel und Hebamme Ute Müller) bei unseren anschließenden Gesprächen geäußerten Angst vor einem Kaiserschnitt. Die Situation war so über klar, daß man, um Gesundheit von Mutter und Kind zu gewähren, eine Überweisung anordnen hätte müssen. Hier wollte man auf keinen Fall Schwäche gegenüber einer größeren Stadt am Bodensee zeigen und einen Patienten verlieren.


8. Dr. Wurst hätte sofort bei Eintreffen die Geburt einleiten müssen. Die Lage war zu diesem Zeitpunkt hoch kritisch. Dies war deutlichst am CTG abzulesen. Er hat gewartet bis die Herztöne im Keller waren. Bis endgültig alles zu spät war. Wenn er jetzt auch behaupten mag, das ist nicht wahr. Ich war dabei und habe gesehen wie zögerlich und langweilig er gearbeitet hat.


9. Ungenaues bzw. falsches Geburtsprotokoll. Meine Frau wurde von Dr. Wurst die Blase katheterisiert. Unglaublich! Davon steht nichts im Protokoll. Wer und wann hat Dr. Zweifel junior angerufen? Auch davon ist im Geburts- protokoll nichts zu lesen. 12 Uhr 03 sofortiges Abnabeln und sofortige Verständigung der Anästhesie ist so nicht richtig. Es wurde abgenabelt und Anästhesie verständigt. Aber von sofort kann überhaupt keine Rede sein.


10. Unsachgemäßes Verhalten mit der Saugglocke. Es wurde die letzte, kostbare Zeit verloren und vertan. Dr. Wurst hätte sofort eine neue Saugglocke ansetzen müssen. Ein sachkundiger Arzt weiß ganz genau, wenn keine oder nur noch schwache Herztöne da sind, dann geht es um Sekunden um Hirnschäden zu vermeiden. Bei einem erfahrenen Arzt darf es bei so einem pathologischem CTG gar kein Überlegen mehr geben. Das muß instinktiv erfolgen. Das darf ich als Laie von einem Arzt erwarten, der sich mit über 2000 Geburten brüstet.


11. Keine regelmäßige Kontrolle der Saugglocken auf Funktionsfähigkeit. Wie kommt eine defekte und fehlerhafte Saugglocke überhaupt in die Schublade? Wie wir nachträglich von Freunden erfahren haben, ist es nicht das erste Mal, daß Probleme mit einer Saugglocke im Krankenhaus am Bodensee aufgetaucht sind. Aus kritischen Situationen in der Vergangenheit wurde ganz offensichtlich nichts dazugelernt. Operationsbesteck muß ja auch vorher sterilisiert und kontrolliert werden. Das Gleiche kann man auch von den Saugglocken erwarten. Zumal man wußte, daß bereits früher Schwierigkeiten aufgetreten waren.


12. In diesem Notfall hätte der Arzt selbst Abnabeln müssen. Hier wurde weitere Zeit vertan. Man möchte es nicht glauben. Das Kind ist tot. Keine Atmung, keine Herztöne mehr und Wurst denkt noch daran, daß der Vater, der in seinem Leben noch nie ein Kind abgenabelt hat, das jetzt tun darf. Als ob alle Zeit der Welt zur Verfügung steht!


13. Dem Willen der Mutter, die durch ihre Fachausbildung um den Zustand des Kindes wußte, bei Verdacht auf Hirnschädigung keine Wiederbelebung durchzuführen, wurde von Dr. Wurst nicht entsprochen.

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14. Das größere Krankenhaus am Bodensee wurde erst nach der Geburt verständigt. Dies hätte vorher geschehen müssen. Arzt der

Kinderklinik hätte bei der Geburt am Bett stehen müssen. Es war genügend Zeit und die Schwere des Falls

war am CTG für jeden fachkundigen Arzt, ohne wenn und aber, deutlich abzulesen. Sämtliche anschließend von uns geführten Gespräche mit sachkundigen Ärzten, Hebammen und Krankenschwestern bestätigen, daß in jeder Beziehung grob fahrlässig gehandelt wurde. Es wurde Gefühl vor Wissen gesetzt! Wichtige Routinekontrollen wurden nicht gemacht. Nicht einmal daran gedacht! Es ist einfach unglaublich! Und so einer will 25 Jahre Erfahrung haben.


15. Gewicht des Kindes stand bei Eintreffen des Arztes aus einer größeren Stadt am Bodensee nicht fest. Medikamentengabe erfolgte nach Schätzung.


16. Inhumanes Verhalten der Ärzte. Unser Kind war bei Geburt weiß. Herz und Atem standen still. Venen konnten nicht mehr gefunden werden. Jedem sachkundigem Arzt war in diesem Moment klar, daß schwere Hirnschäden die Folge sind. Laut Auskunft der Ärzte in einer Universitätsstadt reichen 4 Minuten aus, um irreparable Schäden zu verursachen. Eine Wiederbelebung hätte nicht mehr stattfinden dürfen. Auch dies wird hinter vorgehaltener Hand bestätigt. Man habe halt im Reflex gehandelt.


Abschließend müssen wir sagen, daß die Ärzte am ......... im höchsten Maß inkompetent, ja ignorant und gleichgültig, wenn nicht sogar menschenverachtend gehandelt haben.


Die Äußerungen des Dr. Wurst (seine Eltern seien zu Besuch gewesen und die sehe er halt auch nur einmal im Jahr!) zeigen das Ausmaß dieser Gleichgültigkeit. Sein privater Besuch war ihm wichtiger als das Leben eines Kindes. Da klingen Beteuerungen wie furchtbar leid es ihnen täte, wie blanke Ironie.


Dr. Wurst wird in dem gleichen Krankenhaus nachgesagt, daß er bei Geburten sehr zögerlich handeln würde.

Er würde sich andauernd über seine schlechte Bezahlung beklagen. Aus sehr vertraulicher Quelle wurde uns erzählt, daß es schon zu heftigen Auseinandersetzungen mit anderem Krankenhauspersonal gekommen ist, weil er notwendige Überweisungen in eine größere Stadt am Bodensee verweigerte: "Das können wir auch hier! Wir sind gut genug!"


Unser Sohn war von uns ein bewußt geplantes Wunschkind. Wir wollten mit ihm und durch ihn unserem Leben einen neuen Sinn geben. Wir haben uns darauf vorbereitet. Haben unseren Arzt auf Empfehlung gewählt und bewußt die Geburt im Krankenhaus einer Hausgeburt vorgezogen.

Leider müssen wir feststellen, daß wir zu hause besser versorgt gewesen wären.

Um keine ärztliche Versorgung zu erhalten, hätten wir nicht ins Krankenhaus gebraucht.


Vom ...... bis ....... waren wir mit unserem Kind zum stationären Aufenthalt im Klinikum einer Universitätsstadt.

Die Untersuchungsbefunde sind verheerend und niederschmetternd. Sie decken sich zu 100 % mit dem Geburtsverlauf und den von uns gemachten Angaben. Die Hirnschädigungen sind deutlich bei der Kernspin Tomographie zu erkennen. Die Spezialisten in der Universitätsstadt sehen Übereinstimmung mit der Hirnschädigung und dem Geburtsverlauf. Das kann man zweifelsfrei zuordnen.

Ärzte und Krankenschwestern zeigten sich sehr, sehr betroffen über die vermeidbaren Schäden die unser Kind bei der Geburt zugefügt wurden. Das seien Zustände wie im Mittelalter und wir sollen da ja nicht mehr hingehen.

Frau Dr. Kaiser hat uns bei der Entlassung gesagt, daß sie normalerweise keine Stellungnahme abgeben.

Unser Fall sei aber so klar und eindeutig daß man zweifelsfrei sagen muß, daß die erfolgten Hirnschädigungen nur von der Geburt herrühren können. Zumal das CTG eindeutig darauf hinweist.

Völlig unverständlich ist den Ärzten in der Universitätsstadt warum kein Arzt bei der Geburt dabei geblieben ist und wenigstens einen Notkaiserschnitt eingeleitet wurde.

Noch um 4 Uhr 35 kommt es zu einem spontanen Blasensprung. Es geht klares Fruchtwasser ab.

Geoffrey war bis zu diesem Zeitpunkt kerngesund.

Jetzt haben wir ein schwerst hirngeschädigtes Kind. Das weder Arme noch Beine bewußt steuern kann.

Das seinen Kopf nicht halten kann. Das nicht richtig schlucken kann. Dem immer wiederkehrende Lungenentzündungen und zu 100 % Pflegebedürftigkeit prognostiziert wird. Es bleibt ihm maximal das Gefühl das alles nicht zu können.

Und dafür hat man ihn im Mutterleib sterben lassen um nachher wiederzubeleben?!

Wo bleibt die Menschlichkeit? Kein Mensch darf ein Tier so quälen. Er hätte sofort Ärger mit dem Tierschutzverein. Das ist keine humane Medizin, sondern grausame Folter an einem unschuldigen Kind, dessen Pech es war an einem Sonntag zur Welt kommen zu müssen. An einem Sonntag wo man lieber seine Eltern auf Besuch hat oder ein paar Zimmer weiter beim Kaffeeklatsch sitzt und auf seine Pensionierung wartet, anstatt seinem, schließlich auch bezahlten, Beruf nachzugehen.

Im Straßenverkehr gibt es dafür die Bezeichnung unterlassene Hilfeleistung und grob fahrlässige Körperverletzung. Für manche Ärzte scheint nicht zu gelten, was für die Allgemeinheit gilt. Der heilige Ärzteeid wird zur Farce. Jeder anständige Arzt muß sich durch das katastrophale Verhalten von Wurst und Zweifel beleidigt und in den Dreck gezogen fühlen.

Bezahlen dafür muß das unschuldige Kind, dem jegliche Zukunft schon bei der Geburt genommen wurde. Dazu verdammt vor sich hinzuvegetieren. Und wir als Eltern, die wir jeden Ausblick auf eine schöne Zukunft verloren haben. Froh sind, wenn ein Tag vorbei ist und Angst haben vor der kommenden Nacht und dem nächsten Tag. Angst davor, daß wir nicht mehr lange durchhalten.

Die Allgemeinheit bezahlt die Krankenhausbehandlungen, die zu vermeiden waren und die Schuldigen bekommen für ihr Verbrechen noch ein Gehalt und Rente dafür.

Wie hat Dr. Wurst so schön nach der Geburt zu mir gesagt: " Sie haben Glück gehabt, das Kind könnte tot sein!"

Die Eltern



Nachtrag: Geoffrey ist am 21.12.2006 an den Folgen des Behandlungsfehlers gestorben.
Er durfte gerade mal 8 Jahre "alt" werden.




Ärztepfusch hat Dein Leben zerstört
Wir haben gekämpft um Dich glücklich zu machen
Dein Lachen und Deine schönen großen braunen Augen
waren unser Lohn.

Geoffrey Bernard

28.06.1998* - 21.12.2006†

Du warst schnell wie der Blitz
und so schnell hast Du uns verlassen.
Ein Drama war Deine Geburt
Ein Drama ist auch Dein Tod.
In tiefer und unendlicher Trauer
um unseren besten Freund
Deine Eltern

Claire und Manfred


Die Trauerfeier fand am Donnerstag, den 28.12.2006, 14.00 Uhr in der Aussegnungshalle in Seefelden statt. Die Urne wird zu einem späteren Zeitpunkt beigesetzt.

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Genau heute vor acht Jahren und sechs Monaten, am 28.06.1998 wurde Geoffrey im Krankenhaus Überlingen geboren.

Er kam an einem Sonntag zur Welt. Er war ein Sonntagskind.
Man sagt, Sonntagskinder sind glückliche Kinder

"Aber Glück hast Du nicht gehabt
an diesem Sonntag"

Die Verantwortlichen bei Deiner Geburt haben so ziemlich alles falsch gemacht.

Trotz schwacher Herztöne wurde in immer höher Dosis Wehenbeschleuniger anstatt Wehenhemmer verabreicht. Zwingend notwenige Blutgasanalysen zur Kontrolle der Sauerstoffversorgung wurden völlig vergessen und als alles zu spät war, versuchte man Dich zuerst mit einer kaputten Saugglocke zu holen. Später mussten wir noch erfahren, dass der Wehenschreiber über die letzten zwei Geburtsstunden defekt gewesen sein soll.

Um 12Uhr und 3 Minuten kam Geoffrey schneeweiß, die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt, tot zur Welt. Es folgte eine rudimentäre Reanimation und die viel zu späte Notfallverlegung nach Friedrichshafen.

Erst nach zwei Wochen konnte er zum ersten mal in seinem Leben schreien.

Zu diesem Zeitpunkt wurde uns immer noch Hoffnung gemacht, dass wir ein ganz gesundes Kind bekommen würden. Seine Mama hat in dieser Zeit angefangen Geoffrey vorzusingen.

1. LIED "La poule aux oeufs d'or" Interpret: Carmen Campagne CD: Rêves multicolores

Die Ärzte in Friedrichshafen haben uns künstlicher Mageneingang und Beruhigungsmittel empfohlen. "Dann haben Sie es etwas leichter mit ihm!" Und wir sollten ihn doch möglichst schnell weg geben bevor die Liebe kommt und ein neues Kind zeugen.

Danke für den guten Rat. Aber die Liebe zu Dir war schon da. Die war immer da.

Am 15. August 1998, fast sieben Wochen nach seiner Geburt, nahmen wir Geoffrey zum ersten mal nach Hause. Er musste damals mit einer Nasensonde ernährt werden.

Geoffrey hat die erste Zeit als er zu Hause war nur geschrien, den Rücken durchgebogen und die Ärmchen nach oben gerissen. Die Augen waren so nach hinten verdreht, dass man fast nur das Weiße sah. Er hat maximal eine halbe Stunde am Stück geschlafen. Es war das Grausamste was wir je erlebt haben. Es hat uns fast das Herz zerrissen

In den Arztbriefen können wir lesen:

- Durchgangssyndrom
- Irritabilitässyndrom
- Hyperexzitabilitätssyndrom
- Neugeborenen-Krämpfe
- Essstörung
- Saugstörung
- Schluckstörung
- Schlafstörung
- Mikrocephalie
- Psychomotorische Retardierung
- Mehrfach schwer Behindert

Diese ganzen Diagnosen machten uns Angst. Furchtbare Angst. Wir begannen für und um Dich zu kämpfen. Kämpfe gegen die Prognosen, Kämpfe gegen den Ärztepfusch, Kämpfe gegen die Haftpflichtversicherung.

Wir erinnern uns, als wenn es gestern gewesen wäre,
Weihnachten 1998 wurde dann die Magensonde für immer entfernt. Es war bis zu Deinem Tod ein Kampf ums Essen. Und nur Deine Mama hat es mit viel Kraft und Geduld geschafft Dich täglich mit Breinahrung satt zu füttern.

Mit Gesang, Musik und viel Humor hat Geoffrey langsam vertrauen gefasst und den Weg zu unserer Welt gefunden.

2. LIED "In der Weihnachtsbäckerei" Interpret: Rolf Zuckowski

Weder von Friedrichshafen noch vom damaligen Kinderarzt wurden wir über notwendige Krankengymnastik, Pflegestufe und Pflegedienst informiert. Alles mussten wir uns selbst erarbeiten. Erst kurz vor Weihnachten 1998 hatten wir das erste Mal professionelle Hilfe zu Hause.

Von einem der an der Geburt beteiligten Ärzte mussten wir, nachdem wir telefonisch um Hilfe gebeten hatten, anhören: "Wenn ihnen ein Kind ins Auto läuft und sie sind nicht schuldig, dann kümmern sie sich doch auch nicht darum!" Ironischer und hartherziger kann ein Arzt wohl nicht sein.

Die Mutter eines, ebenfalls durch einen Behandlungsfehler schwerst geschädigten Mädchens hat uns spontan besucht und uns von einem Professor in der Ukraine erzählt. "Wenn euch jemand helfen kann, dann nur Professor Kozijavkin."

Im Oktober 1999 sind wir dann zum ersten mal, mit über 120 kg Fluggepäck, zu der Rehaklinik von Professor Kozijavkin gereist. Bis zu dieser Reha ist Geoffrey bei jedem Geräusch zusammen gezuckt - 30, 40 mal am Tag. In einem Arztbrief konnten wir diese neue Diagnose lesen: Allgemeine Myoklonie
Eine medikamenteöse Behandlung war bereits angedacht.

Nach dem dritten Behandlungstag bei Professor Kozijavkin waren diese Zuckungen verschwunden und kamen nie mehr wieder.
Seitdem war Geoffrey 14 mal in der Ukraine.
Und jedes Mal kam eine kleine, auch für Außenstehende deutlich sichtbare, Verbesserung hinzu.

Dein Leben lang hast Du einen Therapiemarathon absolviert. Regelmäßig musstest Du jede Woche zweimal zur Krankengymnastik, einmal zur Ergotherapie, einmal zur Osteopathie, einmal zur Massage und einmal zum schwimmen gefahren werden. Täglich wurde zuhause über viele Stunden geturnt. Zweimal hatten wir die Möglichkeit eine Delphintherapie mit Dir zu besuchen.

Trotz aller Prognosen von sogenannten "Spezialisten" haben wir uns nie von unserem Ziel abbringen lassen, Dir, Geoffrey, ein möglichst schönes, glückliches und gesundes Leben zu ermöglichen. Wir haben immer fest daran geglaubt, dass Du eines Tages laufen und sprechen kannst. Nach unserem letzten Aufenthalt in der Ukraine sahen wir uns in unserem Ziel bestätigt.

3. LIED "Es tanzt ein Bibabuzemann"

Vor zwei Jahren durftest Du zum ersten mal nach Oberuhldingen in einen Kindergarten mit gesunden Kindern. Um Dich nicht zu überfordern waren diese Besuche auf einen Nachmittag pro Woche beschränkt. Das Ziel war unter anderem, dass Du dich langsam von Deiner Mama, die Dich Tag und Nacht betreut, lösen kannst.

Seit fast zwei Jahren bauten wir unser Haus behindertengerecht für Geoffrey um. Zuerst kam ein großer Therapieraum, dann endlich ein Aufzug und ein Therapiebad. Kurz bevor alles zu Weihnachten fertig wurde hat Geoffrey uns verlassen.

Wir wissen nicht genau was passiert ist, als wir ihn am Donnerstag morgen leblos in seinem Bett vorgefunden haben. Sicher ist aber, dass die Hirnschädigungen, die ihm bei seiner Geburt zugefügt wurden, sein Verhängnis waren.

Alles was man Geoffrey angetan hat - sein viel zu früher Tod
das ist eine Schande für den Berufstand des Arztes.

Er wurde noch einmal reanimiert und nach Ravensburg geflogen.
Anfangs hat man noch versucht uns zu beschwichtigen. Aber Eltern die so eine dramatische Geburt wie bei Geoffrey gesehen haben, denen kann man nichts mehr vor machen. Um 14 Uhr 32 Minuten durfte er dann in den Armen seiner Mama von uns gehen.

Sein Lachen und seine wunderschönen braunen Augen haben uns für alle Mühen entlohnt.
Jeder der ihn kannte kann bestätigen daß er, was man bei Kindern sonst in dieser Art nicht findet, ein sehr spirituelles Wesen hatte. Diesem Charme konnte sich niemand entziehen und es wird allen immer in Erinnerung bleiben.

4. LIED "Jedes Kind braucht ein Engel" Interpret: Ölberg Kinderchen Sonderdruck erhalten von Annely Vogel † - Kozijavkin Föderverein


Wir danken

dem Roten Kreuz - Margit, Ulrike, Beate und Inge die in den letzten Jahren Geoffrey so liebevoll betreut haben.
Wir danken den Physio- und Egotherapeuten, Frau Albert, Frau Stein, Karin, Gabriele und all den anderen
Dem Osteophaten Claus Hasemann
Dem Masseur Ulrich
Der Frühförderstelle Markdorf - Hildegard
Marina für die erste Gymnastik im Wasser
Wir danken Dr. Wild in Stockach. Er hat uns als erster Kinderarzt positiv unterstützt.
Wir danken Frau Dr. Wörle. Sie war als Einzige bereit von sich aus einen Schritt weiter zu gehen und hat Geoffrey auch einmal zuhause besucht.
Wir danken Frau Dr. Andrea Bevot von der Kinderklinik/Neurologische Entwicklung in Tübingen. Sie hat Geoffrey schon in seinem ersten Lebensjahr kennen gelernt. Sie hat uns das Gefühl gegeben in ihr nicht nur eine gute Ärztin sondern auch eine liebe Freundin zu haben der man vertrauen kann.
Wir danken dem Kindergarten Regenbogen für die liebe Aufnahme
Lieben Dank unserer Cousine Sigrid, an unseren Freund Billy. Sie haben uns von Anfang an bis heute immer unterstützt.
Unser allergrößter Dank gilt Professor Kozijavkin und seinem Team. Ohne sie wären wir nie soweit gekommen. Immer haben sie uns gesagt: "50 Prozent unserer Therapie ist Motivation. Wir wollen sie motivieren."

Danke an alle.

In über einem dutzend Fernsehbeiträge haben wir auf unser Problem, auf das Problem der Medizingeschädigten hingewiesen. Viele Zeitungen und Zeitschriften haben über uns berichtet

aber Hilfe haben wir trotzdem nicht erhalten.


Wir klagen an

das Krankenhaus Überlingen, die Gynäkologen und die Hebamme die für die Geburt von Geoffrey zuständig waren und so grob fahrlässig gehandelt haben.
Oberbürgermeister und Verwaltungsdirektor nebst Stadtrat. Trotz unseres Offenen Briefes im Februar 2001 und unserem Schreiben "Zum 5. Geburtstag von Geoffrey - Es sind noch viele Fragen offen" bekamen wir von ihnen keine Hilfe und ehrliche Auskunft. Bei einem persönlichen Gespräch hat der OB seiner eigenen Angst vor diesem Krankenhaus Ausdruck verliehen mit der Frage, wohin er denn seine schwangere Tochter zu Entbindung schicken soll.


Wir klagen an
Einen Kinderarzt der, trotz dass er mehr wusste, feige seinen Mund gehalten hat. Uns im Gegenteil boykottiert hat wo es nur ging. Trotz Kostenzusage der Krankenkasse und der Kassenärztlichen Verrechnungsstelle hat er sich auf sein Budget berufen und Hausbesuche verweigert. Begründung:
"Wer in die Ukraine fliegen kann, der kann auch zwei Kilometer zur Ergotherapie fahren."

Wir klagen an
Einen Pflegedienst der sich selbst schriftlich des Abrechnungsbetrugs beschuldigt hat. Der uns hat sitzen lassen und uns Unterstützung in der Nacht und an Wochenenden verweigert hat. Später wurde uns frech erklärt, wir hätten ja nie einen schriftlichen Antrag gestellt.

Wir klagen an
Eine Justiz die keine Gerechtigkeit will

Wir klagen an
Ärzte die das Verbrechen an unserem Kind mit Kollegenschutzgutachten gedeckt haben

Wir klagen an
Eine Politik der Behinderte und Kranke völlig egal sind

In unseren vielen tausend Schreiben, zum Beispiel Weihnachten 2001 "Deutschland ein Wintermärchen oder Stille Nacht heilige Nacht, bei Ärztepfusch niemand wacht" haben wir auf die Missstände und auf unsere verzweifelte Lage hingewiesen. Hilfe haben wir nie erhalten. Betroffen fühlen sich alle. Helfen will keiner. "...Sie haben das wohl auch nicht erwartet." so Ulrich Müller, CDU, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg im März 2001 in einem persönlichen Schreiben an uns.

Der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, ließ uns über sein Sozialministerium ausrichten, dass das Sozialministerium als für die Krankenhausplanung zuständige Behörde erhebliche Anstrengungen unternimmt, um der Bevölkerung leistungsfähige geburtshilfliche Abteilungen und Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen. In der Vergangenheit haben wir daher für die Versorgung sogenannter Risikogeburten Perinatalzentren und perinatologische Schwerpunkte an ausgewählten Kliniken eingerichtet und kleine und weniger leistungsfähige Geburtshilfen aus dem Krankenhausplan herausgenommen.

Wenn dem so ist, warum hat man uns dann ins offene Messer laufen lassen? Warum wurden wir nicht darüber informiert, dass das Krankenhaus Überlingen keine ausreichende Versorgung bei Risikogeburten bietet?

Warum wird nicht einmal eine rechtzeitige Überweisung in eine Fachklinik angeordnet?

Doch nur wegen dem Geld.
Patient gleich Kundschaft -
Kundschaft weg gleich Geld weg.

Um so tiefer wir in den letzten Jahren gegraben haben um so tiefer wurde der Sumpf den wir gefunden haben.

Wir klagen an
Eine Gesundheitspolitik bei der es nur ums Geld geht. Das höchste Gut des Menschen Gesundheit und sein Leben aber überhaupt nicht interessiert.



Geoffrey war und ist unser bester Freund den wir je hatten.

Wir sind mit Geoffrey durch die schlimmsten Höllenqualen gegangen die sich ein Mensch überhaupt vorstellen kann aber wir haben auch ein Glück gespürt das mit Worten nicht zu fassen ist.

Geoffrey, wir sind Dir sehr, sehr dankbar, dass wir Dich kennen lernen und diese, viel zu kurze Zeit mit Dir verbringen durften.

Unser einziger Trost ist es,
Dass Dir jetzt niemand mehr weh tun kann.

...aber zu was für einen Preis?


5. LIED "Canon israeélien" Interpret: Carmen Campagne CD: Rêves multicolores





Rechtssprechung:
OLG Hamm, Urteil vom 25. Januar 1995, 3 U 40/94, in AHRS 2500/141:

"Wehen fördernde Mittel dürfen nur gegeben werden, wenn zugleich eine Überwachung mittels CTG vorgenommen wird. Eine vorzeitige Beendigung der CTG-Aufzeichnung ist fehlerhaft. Ein präpathologisches CTG stellt eine Kontraindikation für eine Paracervikalblokade (= Injektion in das parazervikale Gewebe zur Linderung des Dehnungsschmerzes) dar.


OLG Oldenburg, Urteil vom 16. Januar 1996, 5 U 17/95, in AHRS 2500/155:

"Der Gynäkologe begeht einen groben Behandlungsfehler, wenn er der Hebamme die weitere Beobachtung der CTG-Aufzeichnungen überlässt, obwohl diese bereits hochpathologisch sind, und wenn er sich auch nicht in kurzen Abständen darüber informiert und die medizinisch notwendigen Befunde dazu erhebt, ob inzwischen eine Besserung eingetreten ist."


OLG Hamm, Urteil vom 23. April 1997, 3 U 10/96, in AHRS 2500/175 und 6562/153:

"Es ist ein grober Behandlungsfehler, wenn der eine Geburt betreuende Arzt, nachdem die CTG-Aufzeichnungen wegen schlechter Qualität des Gerätes nicht mehr auswertbar geworden sind, trotz mehrfacher Anzeichen für eine Hypoxie weder eine Kopfschwartenelektrode anlegt, noch eine Mikroblutgasanalyse vornehmen lässt."


OLG Düsseldorf, Urteil vom 24. April 1997, 8 U 178/95, in AHRS 2500/176 und 6565/124:

"Das Unterlassen der zwingend gebotenen Beendigung einer Schwangerschaft durch Kaiserschnitt ist ein grober Behandlungsfehler."





§ 823 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)

Schadensersatzpflicht

(1) Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.



BGH, Urteil vom 21. September 1982, Aktenzeichen: VI ZR 302/80

Beweislastumkehr bei groben Behandlungsfehlern
bei Diagnose- und Kontrollversäumnissen

Im Arzthaftungsprozess kann eine Beweislastumkehr für den Kausalitätsnachweis nach den Grundsätzen, die bei groben Behandlungsfehlern dazu entwickelt worden sind, auch dann in Betracht kommen, wenn der Arzt in erheblichem Ausmaß Diagnosebefunde und Kontrollbefunde zum Behandlungsgeschehen nicht erhoben hat und deshalb in besonderem Maß dafür verantwortlich ist, dass die Daten zur Aufdeckung des Behandlungsverlaufs nicht zur Verfügung stehen.



BGH, Urteil vom 24. Juni 1999, Aktenzeichen: IX ZR 363/97

Verjährungsbeginn im Arzthaftungsprozess

Auch im Arzthaftungsprozess beginnt die Verjährung, wenn mehrere Ersatzpflichtige ernsthaft in Betracht kommen, erst mit dem Zeitpunkt, in dem begründete Zweifel über die Person des Ersatzpflichtigen nicht mehr bestehen.


BGH, Urteil vom 23. März 2004, Aktenzeichen: VI ZR 428/02

Eine fehlerhafte Unterlassung der medizinisch gebotenen Befunderhebung führt zu einer Umkehr der Beweislast hinsichtlich der Kausalität des Behandlungsfehlers für den eingetretenen Schaden, wenn sich bei der gebotenen Befunderhebung mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein reaktionspflichtiges positives Ergebnis gezeigt hätte und wenn sich die Verkennung dieses Befundes als fundamental oder die Nichtreaktion hierauf als grob fehlerhaft darstellen würde. In diesem Rahmen ist die hinreichende Wahrscheinlichkeit eines reaktionspflichtigen Befundergebnisses unabhängig von der Kausalitätsfrage zu beurteilen und darf insbesondere nicht mit der Begründung verneint werden, der Gesundheitsschaden könne auch infolge eines völlig anderen Kausalverlaufs eingetreten sein.



BGH, Urteil vom 27. April 2004 - VI ZR 34/03 - OLG Braunschweig - LG Braunschweig

Ein grober Behandlungsfehler, der geeignet ist, einen Schaden der tatsächlich eingetretenen Art herbeizuführen, führt grundsätzlich zu einer Umkehr der objektiven Beweislast für den ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Behandlungsfehler und dem Gesundheitsschaden. Dafür reicht aus, daß der grobe Behandlungsfehler geeignet ist, den eingetretenen Schaden zu verursachen; nahelegen oder wahrscheinlich machen muß der Fehler den Schaden hingegen nicht.



BGH, Urteil vom 16. November 2004, Aktenzeichen: VI ZR 328/03

Eine Verletzung der Pflicht des behandelnden Arztes zur therapeutischen Aufklärung (Sicherungsaufklärung), die als grober Behandlungsfehler zu werten ist, führt regelmäßig zu einer Umkehr der objektiven Beweislast für den ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Behandlungsfehler und dem Gesundheitsschaden, wenn sie geeignet ist, den eingetretenen Schaden zu verursachen; eine Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis einer Kontrolluntersuchung ist in einem solchen Fall nicht erforderlich.



BGH, Urteil vom 5. April 2005, Aktenzeichen: VI ZR 216/03

Steht fest, dass der Arzt dem Patienten durch rechtswidriges und fehlerhaftes ärztliches Handeln einen Schaden zugefügt hat, so muss der Arzt beweisen, dass der Patient den gleichen Schaden auch bei einem rechtmäßigen und fehlerfreien ärztlichen Handeln erlitten hätte. Die Behandlungsseite muss, sofern ein schadensursächlicher Eingriff ohne ausreichende vorherige Aufklärung des Patienten erfolgt ist, auch beweisen, dass es zu dem Eingriff auch bei zutreffender Aufklärung des Patienten gekommen wäre.







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